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Mittwoch, 24. September 2014

Rezension: A long way down-Nick Hornby







Inhalt:
Was in diesem Buch passiert, ist schnell erzählt. Es ist Silvester und vier Menschen, die verschiedener nicht sein könnten, treffen den Entschluss, ihr Leben sei nicht mehr lebenswert. Sie wollen alle vom Dach des Topper House in London springen- und treffen sich dort. Auf diesem Dach in dieser Nacht entsteht wohl eine der seltsamsten Truppen der Literatur. Martin, ein auf Abwege geratener Frühstücksfernsehen-Moderator. Jess, ein junges, trotziges und impulsives Mädchen mit Familienproblemen. Mauree, eine Frau in den Fünfzigern, deren Leben auf der Stelle stehen zu scheint und JJ, ein junger Amerikaner, dessen Traum vom Rock'n Roll geplatzt zu sein scheint.
Sie entscheiden sich, vorerst nicht zu springen und zu sehen, wie sich ihr Leben in einer gewissen Zeit ändern kann.

Meine Meinung:
Die Geschichte klingt zunächst ein wenig merkwürdig. Vier Menschen, die sich alle das Leben nehmen wollen, treffen sich auf einem Dach und entscheiden sich dagegen.  So kann man es zusammenfassen. Viel mehr passiert eigentlich auch nicht. Jedenfalls nichts großartig spannendes. Es gibt keinen großen Showdown oder Stellen mit einem Cliffhanger. Jetzt könnte man das Buch natürlich als langweilig abstempeln, wenn man es nicht gelesen hat jedenfalls.
Denn das Besondere an "A long way down" ist die Art, wie die Geschichte erzählt wird. Nick Hornby spielt mit den Perspektiven aller vier Hauptcharaktere und erschafft sie dabei so realistisch, dass man meinen könnte, sie könnten einem direkt auf der Straße begegnen. Jeder von ihnen hat so viele besondere Eigenarten, dass man sie einfach irgendwie lieb gewinnen muss. Ich behaupte, dass eigentlich jeder Leser sich in einer Weise mit einem der Vier identifizieren kann. Ich kann verraten, mir kam alles, was JJ gesagt hat so vor, als wenn ich es hätte ebenfalls sagen können. Ich konnte alles, was er gesagt und getan hat unglaublich gut nachvollziehen.
Durch seinen sehr offenen Schreibstil wirkt das Buch lebensecht und das ist, denke ich, der Punkt, der dafür sorgt, dass es einem so nahe geht. Es regt zum Nachdenken über das eigene Leben an und gibt dabei immer wieder neue Impulse und Anregungen. Das ist sehr spannend und interessant, denn es wird aufgrund der Suizid-Thematik ständig die Frage aufgeworfen, wie lebenswert ein Leben ist, und besonders beeindruckt hat mich dann auch, welche Faktoren, die Vier dazu gebracht haben, nicht zu springen. Es ist beeindruckend, welch winzige Unterschiede im Endeffekt einen so großen machen können.
"A long way down" gehört zu den Büchern, über die ich mit Abstand am meisten nachgedacht habe und, die mich auch nachhaltig in meiner Sicht auf die Dinge beeinflusst haben.
Meiner Meinung nach ist dies ein Buch, dass jeder mindestens einmal gelesen haben sollte. Ich denke, ich werde es definitiv noch häufiger zur Hand nehmen.

Heippa,
Inken

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