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Dienstag, 3. Juli 2012

Nur damit du weißt....

Luke...

Ich habe so etwas noch nie in meinem Leben gemacht. Wie auch? Ich meine diese Situation ist ja eher nicht so...normal. Aber ich meine, wie soll das hier alles auch normal sein? Regen. Nasse Fahrbahn. Klingt normal. War's dann aber doch nicht. Und jetzt musst du geduldig sein.
Dieser unglaublich dumme Brief ist nämlich nur, damit du weißt, dass...
...du der Mensch warst, den ich am meisten liebe.
...du für immer bei mir sein wirst.
...ich glaube, dass du irgendwie trotz allem bei mir bist und ich niemals alleine bin.
...ich trotzdem bestimmt irgendwann mal jemanden anders finden werde.
...ich dachte, ich würde dir folgen.
...ich mir wünscht bei dir zu sein, anstatt hier.
...ich Angst hatte. Todesangst.
...ich danach keine Angst mehr hatte.
...keine einzige Träne wegen dir geflossen ist. Außer jetzt grade zumindest.
...das mit uns... Das war für die Ewigkeit.
...es mir leid tut, weil das Einzige, das ich sehe wenn ich an dich denke, diese Moment war, in dem dieser Kerl den Kopf schüttelte und in dein bleiches Gesicht starrte.
...du mein bester Freund warst.
...ich dich liebe. Seit immer schon. Für immer.


Ich denke jetzt weißt du alles. Nur eines fehlt noch: Ich vermisse dich. Zu Anfang hatte ich nur Leere in mir. Aber jetzt, wo ich weiß, was ich gleich tun muss, weine ich. Und ich merke, wie unglaublich unvollkommen mein Leben ist, seit du fort bist.
Nur damit du's weißt. Ich hasse ich dafür, dass du mich hier gelassen hast, denn das hier ist unerträglich...

Jess.



Ich stehe wie angewurzelt vor dem Loch im Boden und starre auf die längliche Holzkiste. Da liegt er nun. Mein Luke.
 Glatte Fahrbahn wegen des Regens. Scharfe Kurve, und die Reifen des Motorrads rutschten immer weiter zur Seite. Wie in Zeitlupe, Es fällt. Ich klammerte mich an ihn, doch er entglitt meinen nassen Händen und mit dem Aufprall schlitterte er über die Fahrbahn. Reglos blieb er liegen. Ich wollte aufstehen und ihm helfen, aber ich konnte nicht. Irgendwas drückte auf meine Beine und alles wurde schwarz. Als ich aufwachte war er schon tot....
Wieder fühlt es sich an, als ob das Motorrad auf meine Beine drückt. Noch bevor ich in das weiche Gras falle, lasse ich den nachblauen Briefumschlag in das Grab segeln. Ich breche in Tränen aus. Jemand setzt sich neben mich. Es ist Mike, Lukes Bruder. Er nimmt mich in den Arm und ich spüre wie auch er weint. So sitzen wir am Grabesrand und halten die ganze Beerdigung auf. Aber niemand traut sich, auch nur eine Bemerkung zu machen, oder uns wenigstens anzuschauen. Irgendwann kommen dann meine besten Freunde, Anna und Jack, die uns nacheinander hochziehen und langsam in eine einsamere Ecke des Friedhofs bringen...



Jaja ich weiß...sehr kurz und sehr kitschig aber ich musste es mal eben loswerden :)

2 Kommentare:

  1. Das Ist . . . .Wunderschön!!!!!!
    Klingt das blöd, wenn ich sage, dass ich weinen musste? Aber ich musste wirklich weinen! Dein Text ist einfach soo wunderschööön!!!
    Das Ich gerade jetzt noch weine!!
    Ich liebe einfach deinen Schreibstil, man kann sich sooo gut in die Lage hereinversetzen!!!
    :)

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  2. Hallo, wollte dir nur bescheid sagen, dass ich dir einen award überreichen möchte!!!!
    http://lesenswertes-crazy.blogspot.de/2012/07/und-der-award-geht.html

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